Ein schwach beleuchtetes Fernseh- oder Filmstudio fängt einen Moment während einer Produktion ein. Im Vordergrund bedienen zwei Kameraleute die Kameras; der eine links, schwarz gekleidet, bedient eine grosse professionelle Videokamera auf einem Stativ, während der andere rechts, ebenfalls dunkel gekleidet, hinter einer rollenden Kameraausrüstung steht. Helle Scheinwerfer erhellen die Mitte der Szene, wo zwei Moderator:innen auf einer geometrisch gemusterten Bühne stehen. Ein Moderator, der einen dunklen Blazer und eine Brille trägt, hält ein Mikrofon und eine Mappe in der Hand, während die andere, die mit einem braunen ärmellosen Oberteil und einer beigen Hose bekleidet ist, neben ihm steht. Im Hintergrund sind schwarze Vorhänge und hängende Studiolampen zu sehen.
Modul «Media Project», Live TV Show

Austauschsemester an der HAW Hamburg

Vanessa Andermatt
Moin Moin (nur Tourist:innen sagen das Wort ein zweites Mal, habe ich herausgefunden) Ich bin Vanessa Andermatt und studiere Multimedia Production an der FHGR in Chur. Im Herbst 2024 durfte ich für meinen Austausch ein halbes Jahr nach Hamburg ziehen. Dort habe ich an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Deutschland (kurz HAW Hamburg) mein drittes Bachelor-Semester absolviert. Insgesamt war meine Zeit von September bis Februar unvergesslich und ich würde mich immer wieder für ein Auslandssemester in Hamburg entscheiden. Warum?

Es gäbe 100 Gründe, doch um es ganz kurz zu sagen: Die Fach­hochschule bot mir ein riesiges Ange­bot an Kursen, die ich ganz nach meinen Inter­essen (dank mein­er Deutschken­nt­nisse) besuchen kon­nte. Doch der Ort für ein Aus­tauschse­mes­ter soll nicht nur schulisch passen, son­dern vor allem drumherum stim­men. Die deutsche Grossstadt bot mit seinen extrem unter­schiedlichen Lebensstilen und unendlich vie­len kul­turellen Ange­boten eine her­zliche Wohlfüh­lat­mo­sphäre, trotz Grösse!

 

Organisation

Die HAW Ham­burg heisst jedes Semes­ter neue Aus­tauschstudierende willkom­men. Man merkt, dass sie gut organ­isiert sind und wis­sen, über welche Unter­stützung und Infor­ma­tio­nen die Studieren­den froh sind. Von ersten Infor­ma­tion­s­mails, über tolle Wel­com­ing Days bis hin zu Abschluss­doku­menten wurde man stets an die Hand genom­men. Ten­den­ziell bekommt man eher zu viele Infor­ma­tio­nen, von denen man sich nicht über­fordern lassen sollte. 

Falls mal etwas nicht auf Anhieb so lief wie geplant (sehr sel­ten), kon­nte man sich jed­erzeit beim Inter­na­tion­al Office der FHGR melden. Die Kom­mu­nika­tion war immer sehr unkom­pliziert und ein­fach.

 

Schulisches

An der HAW Ham­burg kon­nte ich meine Kurse sehr flex­i­bel wählen, aus zwei Fakultäten – Design und Medi­en­tech­nik. So waren die Unter­richt­sein­heit­en bre­it­ge­fächert und auf meine Inter­essen angepasst. Über alle Mod­ule kann man aber sagen, dass sie sehr stark pro­jek­t­basiert und prax­isori­en­tiert sind. Das zu Ler­nende erar­beit­et man sich (wenn man bere­it dazu ist) mit viel Eigenini­tia­tive und Eigen­mo­ti­va­tion.  Das Arbeit­en in Teams war ein zen­traler Bestandteil. Dies fand ich sehr bere­ich­ernd und über­raschend, da ihr tech­nis­ches Vor­wis­sen enorm hoch ist. 

Als deutschsprachige Aus­tauschstu­dentin hat­te ich oft­mals Vorteile bei der Kur­swahl oder der Mitein­bindung in Pro­jek­ten, da die Hochschule jedes Jahr inter­na­tionale Studierende aufn­immt, und sich grund­sät­zlich alle über neue Inputs freuen. Empfehlenswert ist es aber sich­er, mehr ECTS als emp­fohlen zu wählen, da die Kurse eher wenig Work­load mit sich brin­gen. Mit 36 ECTS hat­te ich immer noch genug Zeit, die Stadt und das Leben in vollen Zügen zu geniessen und ken­nen­zuler­nen.

 

Stadt und Leben

Ham­burg hat mich mit sein­er Vielfalt begeis­tert – eine Grossstadt mit erstaunlich viel schönem Grün und gemütlichen Eck­en, per­fekt, um die freie Zeit zu geniessen. Das Wet­ter war zwar oft grau, aber längst nicht so trist, wie ich erwartet hat­te. Vielmehr habe ich gel­ernt, son­nige Tage umso mehr zu schätzen. In mein­er Freizeit gab es unglaublich viel zu ent­deck­en: Ich habe Tage­saus­flüge in Städte wie Lübeck und Lüneb­urg unter­nom­men, unzäh­lige Cafés, Restau­rants und Bars aus­pro­biert und das bre­ite kul­turelle Ange­bot mit Musi­cals, Sport­möglichkeit­en und Poet­ry-Slams genutzt. Dank viel­er stu­den­tis­ch­er Vergün­s­ti­gun­gen kon­nte ich all das voll auskosten.

Auch beru­flich war Ham­burg span­nend – als wichtiger Medi­en­stan­dort von Deutsch­land bot die Stadt durch Gast­dozierende und erfahrene Lehrkräfte neue Ein­blicke in die Branche.  All­ge­mein waren die Aufeinan­dertr­e­f­fen und Ken­nen­ler­nen mit den Leuten recht her­zlich und ich habe mich willkom­men gefühlt.

 

Unterkunft

Als Unterkun­ft habe ich mich gle­ich bei der Anmel­dung für ein Studieren­den­wohn­heim (Wohnan­lage Arm­gart­strasse) entsch­ieden. Der ganze Organ­i­sa­tion­sstress im Vorhinein von der Schweiz aus kon­nte ich mir somit ers­paren. Ich würde dies jed­erzeit wieder tun. Die Lage vom Wohn­heim war genial! Zu Fuss betrug der Schul­weg max­i­mal 20 Minuten und auch die Innen­stadt war mit der U‑Bahn in weni­gen Minuten und vor allem zu jed­er Tageszeit erre­ich­bar. Das Zim­mer wurde vor noch nicht allzu langer Zeit ren­oviert, bietet viel Stau­raum und kommt mit vie­len Extras wie Garten, Balkon oder Bar-Raum. Zu dem Preis und Aufwand find­et man nur sehr schw­er etwas Ver­gle­ich­bares in Ham­burg.

 

Endeindruck

Ich würde sagen, mich hat die ganze Erfahrung auf jeden Fall selb­st­ständi­ger und offen­er gemacht. Nach und nach fiel es mir leichter, neue Kon­tak­te zu knüpfen und durch die weit­eren Aus­tauschstudieren­den andere Kul­turen ken­nen­zuler­nen. Da nicht allzu viele ausser­schulis­che Verpflich­tun­gen auf mich warteten, kon­nte ich nach und nach das Leben in Ham­burg mit den vie­len Tipps von Locals in vollen Zügen geniessen und meine begren­zte Zeit im Aus­land zum Besten machen.

Neben Geheimtipps der Mit­studieren­den habe ich durch ihr enormes Wis­sen und ihre Moti­va­tion eine Menge an tech­nis­chem Know-how gesam­melt und viel nach dem Prinzip “learn­ing by doing” gel­ernt. Das Umfeld war inspiri­erend, an eige­nen Ideen dranzubleiben und Pro­jek­te motiviert mit Eigen­mo­ti­va­tion umzuset­zen.

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