XR-Methoden in der Therapie
Forschungen belegen die positive Wirkung von XR (Augmented & Virtual Reality) auf die Therapie, auch wenn die Datenlage begrenzt ist: VR/AR kann post-stroke Patient:innen in der frühen Rehabilitation unterstützen. Dennoch ist weitere Forschung nötig, insbesondere zur Anpassung an individuelle Bedürfnisse.
Eine Bachelorarbeit untersuchte die Rolle von VR in der Aphasie-Therapie. Die Analyse zeigt, dass Immersion, Konfigurierbarkeit, Speicherung, Verfügbarkeit, Erlebbarkeit und Vernetzung wichtige Faktoren für den Therapieerfolg sind. Übungen sollten in alltagsnahe Kontexte eingebettet werden, um Motivation und Sinnhaftigkeit zu fördern. Zudem spielen Begleitung, technische Unterstützung und Gamification eine zentrale Rolle.
Evaluation eines VR-Prototyps
Ein an der FH Graubünden entwickelter VR-Prototyp wurde mit Aphasiker:innen getestet. Interviews mit drei Betroffenen ergaben wertvolle Erkenntnisse zur Nutzerfreundlichkeit, Verträglichkeit und Attraktivität der VR-Therapie. Die Ergebnisse zeigen, dass eine optimierte Version eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Aphasie-Therapie sein kann.
Empfohlene Weiterentwicklungen:
- Aktivitätsfördernde Ansätze für eine effektivere Therapie
- Möglichkeit zur selbstständigen Durchführung von Übungen
- Anpassung der Schwierigkeitsstufen an den individuellen Aphasie-Schweregrad
- Alltagsnahe Szenarien, um die Übertragung auf den realen Alltag zu erleichtern
Nächste Schritte
Ein Meeting mit Logopäd:innen, Proband:innen und dem Entwicklungsteam soll den Avatar sowie dessen technische Möglichkeiten optimieren. Ein Software-Testlauf wird durchgeführt und per Fragebogen evaluiert. Anschliessend folgt eine weitere Anpassungsphase zur gezielten Optimierung.
Durch die Möglichkeit, den Lernfortschritt selbst zu regulieren und ohne Alltagsbarrieren zu üben, können Betroffene langfristig profitieren.
Team: Merle Jothe / Philip Krüger / Birgit Hartog-Keisker