Der Screenshot zeigt eine virtuelle Lernumgebung, in der ein Dialog zwischen einem Spieler und einer virtuellen Therapeutin zu sehen ist. Das Gespräch dreht sich um die richtige Aussprache des Wortes «Restaurant» im Deutschen. Die virtuelle Therapeutin erklärt die phonetische Aussprache ([ʀɛstoˈʀɑ̃ː]) und hilft der Nutzer:in, das Wort in Silben aufzuteilen, um es leichter auszusprechen. Rechts im Bild steht eine virtuelle Figur, ein Avatar.
Avatar im Teststadium, mit «Testgespräch»-Proband:in

Der KI-basierte Avatar als Unterstützung für die Aphasie-Therapie

Merle Jothe
Der KI-basierte Avatar bietet Menschen mit Aphasie eine Möglichkeit, Hör- und Sprachverständnis sowie Sprachvermögen zu trainieren. In einer geschützten, KI-gestützten Umgebung werden Alltagssituationen simuliert, um Betroffene gezielt zu fördern. Ziel ist eine schnellere Verbesserung des Sprachvermögens durch interaktive Übungen.
XR-Methoden in der Therapie

Forschun­gen bele­gen die pos­i­tive Wirkung von XR (Aug­ment­ed & Vir­tu­al Real­i­ty) auf die Ther­a­pie, auch wenn die Daten­lage begren­zt ist: VR/AR kann post-stroke Patient:innen in der frühen Reha­bil­i­ta­tion unter­stützen. Den­noch ist weit­ere Forschung nötig, ins­beson­dere zur Anpas­sung an indi­vidu­elle Bedürfnisse.

Eine Bach­e­lo­rar­beit unter­suchte die Rolle von VR in der Aphasie-Ther­a­pie. Die Analyse zeigt, dass Immer­sion, Kon­fig­urier­barkeit, Spe­icherung, Ver­füg­barkeit, Erleb­barkeit und Ver­net­zung wichtige Fak­toren für den Ther­a­pieer­folg sind. Übun­gen soll­ten in all­t­agsna­he Kon­texte einge­bet­tet wer­den, um Moti­va­tion und Sinnhaftigkeit zu fördern. Zudem spie­len Begleitung, tech­nis­che Unter­stützung und Gam­i­fi­ca­tion eine zen­trale Rolle.

 

Evaluation eines VR-Prototyps

Ein an der FH Graubün­den entwick­el­ter VR-Pro­to­typ wurde mit Aphasiker:innen getestet. Inter­views mit drei Betrof­fe­nen ergaben wertvolle Erken­nt­nisse zur Nutzer­fre­undlichkeit, Verträglichkeit und Attrak­tiv­ität der VR-Ther­a­pie. Die Ergeb­nisse zeigen, dass eine opti­mierte Ver­sion eine sin­nvolle Ergänzung zur herkömm­lichen Aphasie-Ther­a­pie sein kann.

 

Empfohlene Weiterentwicklungen:
  • Aktiv­itäts­fördernde Ansätze für eine effek­ti­vere Ther­a­pie
  • Möglichkeit zur selb­st­ständi­gen Durch­führung von Übun­gen
  • Anpas­sung der Schwierigkeitsstufen an den indi­vidu­ellen Aphasie-Schw­ere­grad
  • All­t­agsna­he Szenar­ien, um die Über­tra­gung auf den realen All­t­ag zu erle­ichtern

 

Nächste Schritte

Ein Meet­ing mit Logopäd:innen, Proband:innen und dem Entwick­lung­steam soll den Avatar sowie dessen tech­nis­che Möglichkeit­en opti­mieren. Ein Soft­ware-Test­lauf wird durchge­führt und per Frage­bo­gen evaluiert. Anschliessend fol­gt eine weit­ere Anpas­sungsphase zur geziel­ten Opti­mierung.

Durch die Möglichkeit, den Lern­fortschritt selb­st zu reg­ulieren und ohne All­t­ags­bar­ri­eren zu üben, kön­nen Betrof­fene langfristig prof­i­tieren.

 

Team: Mer­le Jothe / Philip Krüger / Bir­git Har­tog-Keisker

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