Ich war im Herbst-/Wintersemester 2024/25 an der FH Wien der WKW im Studiengang Journalismus und Medienmanagement. Wie der Name schon sagt, befindet sich die Uni in Wien, Österreich. Die Kurse konnte ich mir selbst aus einem umfangreichen Katalog zusammenstellen, wobei ich die meisten aus dem Bereich Content Produktion und Digitales Medienmanagement wählte. Dieser Studiengang ist Teilzeit und ähnelt sehr dem Vollzeitstudiengang Journalismus und Medienmanagement. Dadurch hatte ich hauptsächlich mit derselben Teilzeitklasse Vorlesungen. Der Unterrichtsstil war ähnlich jenem an der FHGR, mit einer Kombination aus Theorie und praktischen Aufgaben. Durch die freie Kurswahl hatten wir kaum ganze Tage Unterricht, sondern meist nur eine Vorlesung pro Tag, zum Beispiel von 13 bis 16 Uhr. Nicht jeden Tag Vorlesungen zu haben, machte meinen Alltag flexibler und gab mir viel Zeit, Wien zu erkunden, in Cafés zu arbeiten und nicht von morgens bis abends in der FH zu sitzen.
Die Kurse waren nicht besonders schwer, aber es ist wichtig, dass man sich für Journalismus interessiert, da das Studium stark darauf ausgerichtet ist. Die Vorlesungen waren sehr spannend und boten einen perfekten Einblick, ob dieser Bereich einem gefällt. Ich habe viel Neues gelernt, das ich direkt in meinen Major „Journalismus Multimedial“ im 4. Semester einbringen konnte. Besonders empfehlen kann ich den TV-Produktionskurs für alle, die sich für Videojournalismus interessieren. In diesem Kurs produziert man in kleinen Teams eigene TV-Beiträge, die später im Studio der FH realisiert und ausgestrahlt werden.
Die FH Wien der WKW ist sehr empfehlenswert, man lernt viel und auf eine sehr angenehme Art und sie ist sehr organisiert. Ich hatte keinerlei Probleme von FHGR-Seite aus oder der FH Wien. Das International Office der FH Wien bespricht auch mit dir persönlich die Kursauswahl und ist generell sehr hilfsbereit. Zudem gibt es auch noch ESN, das Erasmus Student Network, welches viele verschiedene Events anbietet, bei dem man die anderen Exchange Students kennenlernen kann.
Meine Unterkunft war im beliebten 7. Bezirk, zentral gelegen mit vielen tollen Cafés und guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Generell ist Wien sehr kompakt und fühlt sich nicht so überwältigend an wie andere Grossstädte. Ich habe meine WG über WG-gesucht.de gefunden, die go-to Website in Österreich und Deutschland, um WG’s zu finden. Es lohnt sich, frühzeitig zu suchen und viele Leute anzuschreiben, da oft viele Bewerber:innen auf ein Zimmer kommen. Eine WG zu wählen, statt allein zu wohnen, ist empfehlenswert, da man so einfacher Leute kennenlernen und den ultimativen Wien-Lifestyle erleben kann.

Bei der Wohnungssuche würde ich darauf achten, dass man bestenfalls innerhalb des «Gürtels» wohnt (das ist die Linie, die die Bezirke 1–9 umschliesst). Das sind die beliebtesten Quartiere für Studierende, da sich das meiste dort abspielt. Ausserhalb des Gürtels weniger, da es abends etwas ungemütlicher sein kann, sich in der Gegend aufzuhalten. Ansonsten, besonders in meinem Quartier, habe ich mich immer sehr sicher und wohlgefühlt. Sehr beliebt in Wien sind die Cafés, davon gibt es unzählig viele und sind auch sehr beliebt, da Wien von einer starken Kaffeehauskultur geprägt wird. Besonders toll im Herbst sind die Weinwanderungen, welche auch von ESN angeboten werden. Da geht man zu den naheliegenden Weinbergen und wandert von einem Weingarten zum nächsten und kann bei jedem einen «Spritzer» geniessen mit Blick auf Wien hinunter und umgeben von Weinreben. Empfehlen würde ich auch, ins Kino zu gehen in Wien. Wie die Café Kultur ist die Kinokultur besonders stark hier. Es gibt viele Arthouse Kinos wie das Votiv oder das Gartenbaukino, was in das Kino gehen sehr Spass macht.


Wie bereits am Anfang erwähnt, ist das Auslandsemester eine Erfahrung, die jede Person erleben sollte. Man merkt, wie einfach es eigentlich ist allein in einer neuen Stadt zu wohnen. Besonders im Studium wird man geradezu mit anderen Leuten zusammengeführt. Es könnte nicht einfacher sein, Freundschaften zu schliessen, die wahrscheinlich ein Leben lang halten. Und wenn nicht, dann bleiben zumindest die Erinnerungen, die man zusammen gemacht hat!
Im Studium konnte ich mein Interesse noch mehr vertiefen und habe neue Motivation für das Studieren bekommen. Persönlich glaube ich, habe ich am meisten von dem Auslandsemester gelernt, da man sich mit jeder neuen Erfahrung so sehr weiterentwickelt. Es kann natürlich oft anstrengend oder überfordern sein. Aber im Nachhinein merkt man, welch tolles Gefühl es ist zu wissen, dass man das auch alles alleine kann.
Wenn jemand an Journalismus interessiert ist und in einer Stadt wohnen möchte, in der ein Gebäude prachtvoller und schöner ist als das andere, dann ist Wien und die FH Wien der WKW sehr zu empfehlen!
