Auf dem Bild ist eine Szene in einem Raum zu sehen, der eine gedämpfte Beleuchtung hat. An der rechten Seite des Bildes befindet sich ein vertikaler Monitor oder Bildschirm, auf dem das Bild einer Person angezeigt wird.
Fotobox mit grossem Button zum Erstellen von KI-generierten Bildern nach eigenem Abbild

KI-Fotobox 

Philip Krüger
Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich ihres 50. Firmenjubiläums veranstaltete die Drogeriekette DM eine «Zukunftswoche» im Kraftwerk Berlin. Der Event, welcher über fünf Tage stattfand, beinhaltete neben einer umfangreichen Präsentation ihrer Produkte und Firmenphilosophie ein dichtes Bühnenprogramm mit Diskussionsrunden und prominenten Redner:innen aus den Bereichen Sport, Kultur und Wirtschaft. 

DM nutzte diese Gele­gen­heit, um sich als zukun­ft­sori­en­tiertes Unternehmen zu präsen­tieren und gegen­wär­tige Posi­tio­nen zum Ein­satz von fortschrit­tlichen Tech­nolo­gien inner­halb der Branche vorzuführen. Neben ein­er Auswahl erlesen­er Gäste und eini­gen Kun­den und Kundin­nen, die ein Tick­et gewin­nen kon­nten, wur­den vornehm­lich Social-Media-Influencer:innen und ‑YouTuber:innen ein­ge­laden, um möglichst viel Reich­weite zu erlan­gen.   

Interaktive Medieninstallation mit generativer KI 

In diesem Zusam­men­hang wurde das IMP damit beauf­tragt, eine inter­ak­tive Medi­enin­stal­la­tion mit gen­er­a­tiv­er KI zu entwer­fen, welche leicht und selb­stver­ständlich zu bedi­enen ist und die Besucher:innen mit in die Insze­nierung ein­bezieht. Zudem soll­ten die ver­schiede­nen The­men der Kon­feren­z­tage indi­vidu­ell behan­delt und ein per­son­ifiziertes Arte­fakt, als Erin­nerungsstück zum Mit­nehmen, vor Ort pro­duziert wer­den. 

Die Entschei­dung fiel auf eine KI-Foto­box, in der die Besucher:innen durch das Drück­en eines Knopfs ein Foto von sich gener­ieren kon­nten, welch­es dann mit­tels kün­stlich­er Intel­li­genz analysiert und durch ein gener­iertes Bild erset­zt wurde. Dieses Bild wurde den Nutzer:innen im Anschluss zum Herun­ter­laden per einge­blende­tem QR Code zur Ver­fü­gung gestellt, so dass sie eine Erin­nerung an den Event mit­nehmen kon­nten. 

Prozessablauf der KI-Fotobox mit den 3 Phasen: Warteschleife mit Interaktionsaufforderung, Fortschrittsbalken mit Prozessanimation und Bildausgabe mit Downloadlink als QR-Code
Prozess­ablauf der KI-Foto­box mit den 3 Phasen: Warteschleife mit Inter­ak­tion­sauf­forderung, Fortschritts­balken mit Prozes­san­i­ma­tion und Bil­daus­gabe mit Down­load­link als QR-Code

Neben dem vor­rangi­gen Unter­hal­tungswert war es eben­falls ein Ziel der Instal­la­tion, den Diskurs über die Bedeu­tung der umfan­gre­ichen Inte­gra­tion von kün­stlich­er Intel­li­genz in unserem All­t­ag zu beflügeln. Was bedeutet KI für uns? Welche Chan­cen und Risiken birgt diese Tech­nolo­gie? Inwiefern wird ein jed­er von uns von dieser Tech­nolo­gie beruflich und pri­vat profitieren oder vielle­icht per­sön­liche Nachteile erlei­den? 

Einsatz und Wirkung von KI im öffentlichen Raum 

Dem IMP bot sich die Gele­gen­heit, Ein­satz und Wirkung dieser Tech­nolo­gie im öffentlichen Raum und auf Events zu erforschen. Die umfan­gre­ich­sten Inte­gra­tions­möglichkeit­en bieten Open-Source-KI-Mod­elle wie «Sta­ble Dif­fu­sion», die auf­grund ihrer freien Ver­füg­barkeit und Mod­ifizier­barkeit, auf lokaler Tech­nik und nach Kun­den­wün­schen opti­miert, einge­set­zt wer­den kön­nen. Die Schwierigkeit dieser Mod­elle liegt jedoch in ihrer Eigen­schaft, ungefil­terte Dar­bi­etun­gen von allem, was die Nutzer:innen mit ihnen gener­ieren wollen, erstellen zu kön­nen. Uner­wün­schte Darstel­lun­gen von Nack­theit oder deformierten Men­schen lassen sich zum Teil nur schw­er kon­trol­lieren. Dies erfordert eine sehr sorgfältige Befehls-Seman­tik und Mod­i­fika­tion der Mod­elle. 

Trotz sorgfältiger Vor­bere­itung wurde die Instal­la­tion dauer­haft betreut, obwohl die gener­ierten Bilder nicht mod­eriert wer­den kon­nten, um unpassende Inhalte vor­ab zu selek­tieren. Im Falle ver­mehrten Auftretens uner­wün­schter Ergeb­nisse hät­ten die Eingabepa­ra­me­ter jedoch vor Ort angepasst wer­den kön­nen. Im Ergeb­nis erwiesen sich die Resul­tate als zufrieden­stel­lend, wen­ngle­ich die gestal­ter­ische Tiefe etwas eingeschränkt war. Diese Erfahrun­gen unter­stre­ichen die Dringlichkeit ein­er sorgfälti­gen Aufar­beitung erstell­ter KI-Mod­elle je nach spez­ifischen Anwen­dungs­ge­bi­eten. 

Die Weit­er­en­twick­lung der Instal­la­tion ist ein fortwähren­der Prozess und kann kon­tinuier­lich mit der ras­an­ten Entwick­lung dieser «Diffusion»-KI-Modelle erweit­ert wer­den. So wur­den bere­its Pro­to­typen mit inter­ak­tiv­en Echtzeit-Video-Gen­er­a­toren imple­men­tiert, die voraus­sichtlich im Som­mer 2024 zum Ein­satz kom­men sollen. 

Besucherin des Firmenevents der Drogeriekette DM interagiert mit der KI-Fotobox
Besucherin des Firmen­events der Drogeriekette DM inter­agiert mit der KI-Foto­box
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