Für mich war immer ziemlich klar, dass ich einmal ein Auslandsemester machen möchte. Mir war klar, dass es eine Riesenmöglichkeit ist, für ein halbes Jahr in einem anderen Land zu studieren. Als es dann jedoch um die Bewerbung ging, war ich mir plötzlich doch nicht mehr zu 100% sicher. Zu wissen, dass ich mich dann tatsächlich für ein halbes Jahr ins absolut Ungewisse stürze, hat mir dann doch ein wenig «Lampenfieber» bereitet. Nach einigen Nächten darüber Schlafen war mir dann aber doch klar, ich will es machen! Also habe ich mich beworben. Und das war definitiv die absolut richtige Entscheidung. Ich habe unglaublich tolle Freundschaften geschlossen, habe viel über mich selber gelernt, meine Englisch-Sprachkenntnisse haben sich nochmal um einiges verbessert und ich bin der Meinung, jeder sollte sich dieser Herausforderung stellen.


Universität BUAS
Wir hatte an einem wunderschönen Campus Schule, welcher in dem typisch holländischen Flair daherkam. Unsere Uni bestand aus vier Gebäuden, in welchen diverse Studiengänge unterrichtet wurden. Wir wurden in eine bereits bestehende Klasse eingeteilt. Unsere Klassenkameraden haben uns schnell integriert und unterstützt.
Das Studium war sehr ähnlich wie das Multimedia-Production-Studium hier in der Schweiz. Oft fast zu ähnlich. Wir hatten einige Projekte, welche wir bereits im letzten Jahr in der Schweiz gemacht hatten. Dies war einer der wenigen Minuspunkte. Dafür ein grosses Plus war die Mensa. Wir konnten zwischen zwei sehr preiswerten Mensas auswählen und es wurden immer frisch gekochte Menus angeboten.
Schule hatten wir definitiv weniger als dies bei uns in der Schweiz der Fall ist. Daher würde ich behaupten, das Semester war um einiges chilliger. Das ganze Semester besteht aus diversen Projekten, welche man in Gruppenarbeiten macht. Prüfungen am Ende des Semesters gibt es keine. Man hat die Möglichkeit für das halbe Jahr ein Vertiefungsfach zu wählen. Hier gibt es dann riesige Unterschiede beim Arbeitsaufwand. Ich habe mich für Marketing entschieden, welches eines der zeitaufwändigsten Fächer war, aber definitiv auch einer der lehrreichsten. Wir bekamen die Chance mit realen Kunden zusammenzuarbeiten und für diese eine Marketingkampagne umzusetzen. In meinem Falls war das eine der grössten holländischen Krankenversicherungen, welche jetzt auch tatsächlich einige von unseren Ideen umsetzen und publizieren werden.

Wohnung
Ich habe wohl den Jackpot geknackt bei der Wohnung. Ich habe ein Zimmer bei einer 31-Jährigen gefunden, welche regelmässig einen Raum an Auslandstudenten vermietet. Die Wohnung befindet sich mitten im Zentrum von Breda und ich hatte sogar eine Dachterrasse, von welcher ich auf die berühmte Kirche von Breda sehen konnte. Ich würde behaupten, es war/ist einer der schönsten Plätze in Breda, um seinen Morgenkaffee zu geniessen!
Die Wohnungssuche in Breda ist jedoch nicht einfach. Ich habe meine über Facebook gefunden. Da gibt es viele Gruppen, in welchen Inserate aufgeschaltet werden. Aber Achtung, da ist auch seeehr viel Spam drauf! Neben WG’s gibt es auch Studentenunterkünfte, für die man sich bewerben kann. Da die Schweiz nicht in der EU ist, bekommen wir einige Tage vor den anderen einen Link zugesendet, über welchen man sich für ein Zimmer registrieren kann. Ich würde empfehlen, diese Variante zu wählen, da es weniger stressig ist und die Wohnungen sind ziemlich in Ordnung.

Das Leben in und rund um Breda
Die Stadt Breda ist unglaublich toll. Sie ist eher klein und übersichtlich, aber bietet trotzdem mehr als genug. Es hat ganz viele süsse Kaffeehäuser, welche perfekt sind zum «käfele» oder lernen. Es gibt eine tolle Shoppingstrasse, ganz viele Bars, die sich in der Nacht zu Clubs verwandeln. Und das alles wird in dem typischen holländischen Flair gehalten. Breda hat sich für mich ab dem ersten Tag wie ein Zuhause angefühlt. Und langweilig ist es mir definitiv nie geworden. In dieser Stadt läuft wirklich immer etwas. Die Holländer/innen wissen absolut wie Party machen und dies nicht nur am Wochenende. Ein Tipp, den man nicht verpassen sollte: Jeden ersten Montag im Monat findet die «Special Beer Night» statt. An diesen Montagen trifft sich die ganze Stadt, um die ganze Nacht durchzufeiern. Dementsprechend leer sind die Unis und Büros am nächsten Morgen. 🙂
Breda ist im Süden von Holland, nur einen Katzensprung entfernt von Belgien. Zum Reisen perfekt gelegen. Ich habe mit meinen Freunden während meinem Auslandsemester sehr viele Städtetrips gemacht. Viele der bekannten Städte in Holland und Belgien sind alle innerhalb von 1.15 h mit dem Zug zu erreichen. Leiden und Utrecht sind ein Muss! Städtetrips am Wochenende sind auch sehr gut mit dem Studium zu vereinbaren. Nutzt die Zeit und Möglichkeiten, um so viele Städte wie möglich zu bereisen in dieser Zeit!
Freunde finden
Holländer/innen sind alle sehr offen und es ist nicht schwer, mit ihnen in Kontakt zu kommen und Freundschaften zu schliessen. Trotzdem bestand meine enge Freundesgruppe komplett aus Auslandsemester-Studierenden, die ich direkt in meiner ersten Woche kennengelernt hatte. Zu Beginn nehmen jeweils viele an den Events der ESN-Organisation teil. Dies ist also eine gute Möglichkeit, neue Leute zu treffen und Freundschaften zu schliessen.
Nutze die Chance und bewirb dich für dein Auslandsemester. Und am besten in Breda – ich würde mich direkt wieder für Breda entscheiden. Good luck und wenn du Fragen hast, darfst du dich gerne bei mir melden. 🙂
Für weitere Infos
Email: elena.haefliger@bluewin.ch
Insta: @elena.haefliger
