Eine Gruppe junger Menschen sitzt im Kreis auf einem gepflasterten Platz und hält sich an den Händen, während sie ihre Arme in die Luft heben. Sie wirken fröhlich und engagiert. Um sie herum liegen handgemachte Protestschilder mit Umweltschutzbotschaften. Die Szene vermittelt Zusammenhalt und Aktivismus für eine nachhaltige Zukunft.
Mit junger Energie für politische Anliegen

Politik für alle – den soziodemografischen Graben überwinden

Amina Ovcina Cajacob und Yvonne Herzig Gainsford
Das Projekt untersucht die Ursachen des politischen Desinteresses bei Kindern und Jugendlichen. Das Ziel ist die Entwicklung eines Serious Games, das die intrinsische Motivation für eine politische Partizipation fördern soll. In der ersten Projektphase wurde eine quantitative Umfrage durchgeführt, die zeigt, dass Serious Games in diesem Zusammenhang grosses Potenzial haben.

Die poli­tis­che Par­tizipa­tion von Jugendlichen spielt eine zen­trale Rolle für die Sta­bil­ität und Zukun­ft von demokratis­chen Gesellschaften. So weiss man, dass Men­schen mit höherem Bil­dungs­grad und Einkom­men ten­den­ziell aktiv­er am poli­tis­chen Leben teil­nehmen. Gle­ichzeit­ig ist die Fam­i­lie ein wichtiger Ort für die poli­tis­che Bil­dung. Wenn jedoch in der famil­iären Umge­bung das Gespräch über die Bedeu­tung von Poli­tik nicht oder zu wenig stat­tfind­et, steigt die Gefahr, dass sich kein poli­tis­ches Bewusst­sein entwick­eln kann. Struk­turelle Ungle­ich­heit­en führen zu einem soge­nan­nten «soziode­mografis­chen Graben», der sich in der ungle­ichen Verteilung von Wis­sen und Möglichkeit­en wider­spiegelt. Vor diesem Hin­ter­grund stellt sich die Frage, wie bei Kindern und Jugendlichen aus weniger priv­i­legierten sozioökonomis­chen Ver­hält­nis­sen das poli­tis­che Inter­esse gefördert wer­den kann.

 
Mit innovativen Lösungsansätzen für Politik sensibilisieren

Das Pro­jekt «Poli­tik für alle – den soziode­mografis­chen Graben über­brück­en» der Fach­hochschule Graubün­den (FHGR) set­zt genau hier an. Ziel ist es, die Ursachen für das poli­tis­che Desin­ter­esse junger Men­schen zu erforschen und inno­v­a­tive Lösungsan­sätze zu entwick­eln. Ein beson­der­er Fokus liegt darauf, Jugendliche aus sozioökonomisch schwächeren Grup­pen für Poli­tik zu sen­si­bil­isieren und ihnen zu zeigen, wie poli­tis­che Entschei­dun­gen ihr Leben direkt bee­in­flussen.

 

Grundlage für ein Serious Game

In einem ersten Schritt wurde unter­sucht, wie dig­i­tale Medi­en, ins­beson­dere Seri­ous Games, genutzt wer­den kön­nen, um das poli­tis­che Inter­esse bei der Ziel­gruppe zu fördern. Dazu wurde mith­il­fe ein­er quan­ti­ta­tiv­en Onlinebe­fra­gung von Kindern und Jugendlichen nicht nur ihre Ein­stel­lun­gen zur Poli­tik, son­dern auch ihr Medi­en­nutzungsver­hal­ten, ihr sozioökonomis­ch­er Hin­ter­grund und ihr poli­tis­ches Engage­ment analysiert. Die Ergeb­nisse sollen nicht nur Erken­nt­nisse über die poli­tis­che Par­tizipa­tion liefern, son­dern auch die Grund­lage für die Entwick­lung eines Seri­ous Games schaf­fen, das Poli­tik zugänglich­er machen soll.

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