In einem dunklen Ausstellungsraum sind vier weisse leuchtende Tafeln versetzt angeordnet, auf denen das Wort «dialog» in verpixelter schwarzer Schrift mit eckigen Klammern um «log» steht. Die kontrastreiche Gestaltung hebt sich deutlich von der umgebenden Dunkelheit ab. Im Vordergrund auf dem dunklen Boden befinden sich Projektoren, die mit Kabel verbunden sind. Die Projektoren projizieren den Text dynamisch auf die Tafeln. Die Wiederholung des Wortes «Dialog» erzeugt einen beeindruckenden visuell Effekt.
Performance Ansicht – An den Aufführungen wurden die generativen Visuals auf Zaunplanen projiziert, die an Bauzäunen aufgehängt waren. (Fotografie: Erwin Fonseca)

/-\usgezeichnete «Ge/\/erative /\/etzwerke»

Lùan Palma
Im Lehrprojekt «Ge/\/erative /\/etzwerke» hat Lùan Palma mit einem interdisziplinären Kollektiv die audiovisuelle Performance «dia[log]» konzipiert, realisiert und im Mai 2024 in Bern aufgeführt. In der Performance treten die Signale improvisierter Musik und generierter Bilder in einen Dialog und beeinflussen sich gegenseitig. Für «dia[log]» wurde Lùan Palma mit dem Multimedia Award ausgezeichnet.

Lùan Pal­ma hat in seinem Lehrpro­jekt «Ge/\/erative /\/etzwerke» («Gen­er­a­tive Net­zw­erke») gemein­sam mit einem Kollek­tiv von Studieren­den die audio­vi­suelle Per­for­mance «dia[log]» konzip­iert, real­isiert und aufge­führt. Das Studieren­den-Kollek­tiv teilt sich grob in einen musikalis­chen und einen visuellen Teil. Alle Beteiligten agierten über­wiegend in ihren Ursprungs­diszi­plinen. Dementsprechend lässt sich das Pro­jekt rück­blick­end als inter­diszi­plinär beschreiben.

Bei der Real­isierung erwies sich die Kom­mu­nika­tion in der diszi­plinüber­greifend­en Kon­stel­la­tion als beson­dere Her­aus­forderung. Daher the­ma­tisiert «dia[log]» in drei Akten ver­schiedene For­men und Funk­tio­nen von Kom­mu­nika­tion und unter­sucht die Phänomene der Über­set­zung und Iso­la­tion. Die Vielfalt der Per­spek­tiv­en der Involvierten auf Kom­mu­nika­tion find­et in der audio­vi­suellen Per­for­mance ihren Aus­druck in Text, Bild und Ton.

In der audio­vi­suellen Per­for­mance treten die Sig­nale impro­visiert­er Musik und gener­iert­er Bilder in einen Dia­log und bee­in­flussen sich gegen­seit­ig. Die Musizieren­den impro­visieren gemein­sam auf ihren Instru­menten, wobei ihre akustis­chen Sig­nale die visuellen Para­me­ter der gen­er­a­tiv­en Net­zw­erke und somit die pro­jizierten Visu­als bee­in­flussen. Diese wer­den teils direkt audiore­ak­tiv, teils manuell über MIDI-Con­troller ges­teuert. Die Visu­als wer­den wiederum von den Musizieren­den wahrgenom­men und bee­in­flussen deren musikalis­che Impro­vi­sa­tion. Es entste­ht ein kon­tinuier­lich­er gegen­seit­iger Aus­tausch an musikalis­chen und visuellen Sig­nalen.

Unter fol­gen­dem Link find­et sich eine Playlist mit Videos zur audio­vi­suellen Per­for­mance «dia[log]».

In den indi­vidu­ellen Arbeit­sphasen hat sich Lùan Pal­ma neben organ­isatorischen, konzep­tionellen und kom­mu­nika­tiv­en Auf­gaben primär mit gen­er­a­tiv­er Gestal­tung auseinan­derge­set­zt. Bei diesem gestal­ter­ischen Ansatz wird durch die Def­i­n­i­tion von Abläufen ein Net­zw­erk entwick­elt, das aus einem Input einen vari­ablen Out­put gener­iert. Durch Verän­derung des Inputs respek­tive den Para­me­ter inner­halb des Net­zw­erkes kann der Out­put vari­iert wer­den.

Bei «dia[log]» vari­iert der visuelle Out­put durch die impro­visierten Audiosig­nale und die Live-Mod­i­fika­tion der manuellen Para­me­ter. Für die Entwick­lung bzw. Gestal­tung von gen­er­a­tiv­en Net­zw­erken hat sich Lùan Pal­ma die visuelle Pro­gram­mier­sprache TouchDe­sign­er auto­di­dak­tisch angeeignet und anschliessend die angedacht­en Net­zw­erke imple­men­tiert. Ausser­dem über­nahm er die Live-Regie der Visu­als an den Auf­führun­gen und kon­trol­lierte die manuellen Para­me­ter der gen­er­a­tiv­en Net­zw­erke via MIDI-Con­troller.

Im Mai 2024 wurde «dia[log]» zweimal am «Fes­ti­val der Kün­ste» der Hochschule der Kün­ste Bern in der Grossen Halle der Reitschule Bern aufge­führt. Die Auf­führun­gen bilde­ten einen würdi­gen Abschluss des Lehrpro­jek­tes. Lùan Pal­ma wurde für «Ge/\/erative /\/etzwerke» im Novem­ber 2024 von ein­er Fachjury mit dem Mul­ti­me­dia Award 2024 in der Kat­e­gorie «inter­ak­tiv» aus­geze­ich­net.

Drei Personen stehen vor einer Sponsorenwand mit Logos und dem Schriftzug „10 YEARS IN THE MULTIVERSE OF MEDIA“. Sie lächeln und halten grosse symbolische Schecks in den Händen. Die linke Person, eine junge Frau mit langen blonden Haaren, trägt ein schwarzes Outfit und hält einen Scheck über 500 CHF mit ihrem Namen «Noa Mast». Die mittlere Person, eine Frau mit braunen Haaren, hält ebenfalls einen Scheck über 500 CHF mit ihrem Namen «Corinne Blatter». Die rechte Person, ein junger Mann mit dunklen Haaren, trägt ein kariertes Hemd und hält einen Scheck über 500 CHF mit dem Namen «Lùan Palma». Sie posieren fröhlich für das Foto.
Award Ansicht – Lùan Pal­ma nach Preisver­lei­hung am Mul­ti­me­dia Award 2024, neben den eben­falls aus­geze­ich­neten Noa Lara Mast (links) und Corinne Blat­ter (mit­tig). (Fotografie: Töny Cla)
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