Lùan Palma hat in seinem Lehrprojekt «Ge/\/erative /\/etzwerke» («Generative Netzwerke») gemeinsam mit einem Kollektiv von Studierenden die audiovisuelle Performance «dia[log]» konzipiert, realisiert und aufgeführt. Das Studierenden-Kollektiv teilt sich grob in einen musikalischen und einen visuellen Teil. Alle Beteiligten agierten überwiegend in ihren Ursprungsdisziplinen. Dementsprechend lässt sich das Projekt rückblickend als interdisziplinär beschreiben.
Bei der Realisierung erwies sich die Kommunikation in der disziplinübergreifenden Konstellation als besondere Herausforderung. Daher thematisiert «dia[log]» in drei Akten verschiedene Formen und Funktionen von Kommunikation und untersucht die Phänomene der Übersetzung und Isolation. Die Vielfalt der Perspektiven der Involvierten auf Kommunikation findet in der audiovisuellen Performance ihren Ausdruck in Text, Bild und Ton.
In der audiovisuellen Performance treten die Signale improvisierter Musik und generierter Bilder in einen Dialog und beeinflussen sich gegenseitig. Die Musizierenden improvisieren gemeinsam auf ihren Instrumenten, wobei ihre akustischen Signale die visuellen Parameter der generativen Netzwerke und somit die projizierten Visuals beeinflussen. Diese werden teils direkt audioreaktiv, teils manuell über MIDI-Controller gesteuert. Die Visuals werden wiederum von den Musizierenden wahrgenommen und beeinflussen deren musikalische Improvisation. Es entsteht ein kontinuierlicher gegenseitiger Austausch an musikalischen und visuellen Signalen.
Unter folgendem Link findet sich eine Playlist mit Videos zur audiovisuellen Performance «dia[log]».
In den individuellen Arbeitsphasen hat sich Lùan Palma neben organisatorischen, konzeptionellen und kommunikativen Aufgaben primär mit generativer Gestaltung auseinandergesetzt. Bei diesem gestalterischen Ansatz wird durch die Definition von Abläufen ein Netzwerk entwickelt, das aus einem Input einen variablen Output generiert. Durch Veränderung des Inputs respektive den Parameter innerhalb des Netzwerkes kann der Output variiert werden.
Bei «dia[log]» variiert der visuelle Output durch die improvisierten Audiosignale und die Live-Modifikation der manuellen Parameter. Für die Entwicklung bzw. Gestaltung von generativen Netzwerken hat sich Lùan Palma die visuelle Programmiersprache TouchDesigner autodidaktisch angeeignet und anschliessend die angedachten Netzwerke implementiert. Ausserdem übernahm er die Live-Regie der Visuals an den Aufführungen und kontrollierte die manuellen Parameter der generativen Netzwerke via MIDI-Controller.
Im Mai 2024 wurde «dia[log]» zweimal am «Festival der Künste» der Hochschule der Künste Bern in der Grossen Halle der Reitschule Bern aufgeführt. Die Aufführungen bildeten einen würdigen Abschluss des Lehrprojektes. Lùan Palma wurde für «Ge/\/erative /\/etzwerke» im November 2024 von einer Fachjury mit dem Multimedia Award 2024 in der Kategorie «interaktiv» ausgezeichnet.









