Eine Frau trägt eine VR-Brille, im Hintergrund wird die Website von Viagg-io an die Wand projiziert. Die Frau scheint in einem Themenraum von Viagg-io unterwegs zu sein.
Ines Honegger Wiedenmayer vom Leitungsteam «Viagg-io» zeigt bestehende immersive Sprachlernprogramme auf der Meta Quest

Viagg-io – eine immersive Entdeckungsreise  

Reto Spoerri & Elke Schlote
Ziel von Viagg-io ist die Entwicklung einer Virtual Reality (VR)-Anwendung, die Sprache und Kultur der italienischen Schweiz erlebbar macht. Wie auf einer echten Reise können Nutzer:innen die italienischsprachigen Regionen Graubündens und des Tessins mithilfe einer VR-Brille erkunden und mit Menschen wie vor Ort sprechen.  

Viagg-io ist ein inter­diszi­plinäres, kol­lab­o­ra­tives Forschungs- und Entwick­lung­spro­jekt. Es bringt die Bere­iche Sprachlernen/Italienischdidaktik, Medi­en­di­dak­tik, Nar­ra­tion und VR- und Chat­bot­tech­nolo­gie zusam­men, um Sprache und Kul­tur der ital­ienis­chen Schweiz inter­ak­tiv erleb­bar zu machen.  

Reiseerlebnis selbst bestimmen 

Die Nutzer:innen der VR entschei­den, was sie in Viagg-io erleben möcht­en. Die Castel­li di Bellinzona im Tessin besuchen, um dort zu pick­nick­en und etwas über die bewegte Geschichte zu erfahren? Oder auf ein­er Wan­derung im Gletscher­garten von Cavaglia eine Zufalls­bekan­ntschaft mit einem Stein­metz machen, der dort arbeit­et? Je nach­dem, wie der/die Nutzer:in mit den holo­grafisch aufgenomme­nen Men­schen in der VR spricht, verän­dert sich das Reiseer­leb­nis. Hier­für nutzen wir die Prinzip­i­en des mul­ti­lin­earen Sto­ry­tellings und der Gam­i­fi­ca­tion. Auch vom Pro­jek­tzuschnitt her ist Viagg-io inno­v­a­tiv: Das Pro­jek­t­team (Reto Spo­er­ri, Elke Schlote, Ines Honeg­ger Wieden­may­er) arbeit­et par­tizipa­tiv mit Lehrper­so­n­en des Ital­ienis­chen und Schüler:innen aus den Kan­to­nen Bern, Tessin und Graubün­den sowie mit Kulturspezialist:innen von Pro Gri­gioni Ital­iano zusam­men.  

Im Jahr 2023 hat das Pro­jek­t­team die inhaltliche und didak­tis­che Entwick­lung von Viagg-io vor­ange­bracht. Aus ein­er Fülle an Ideen­vorschlä­gen, die die Ini­tia­tiv­gruppe aus Lehrper­so­n­en entwick­elt hat­te, haben wir uns auf drei The­men­räume geeinigt, für die ein mul­ti­lin­ear­es Drehbuch aus­gear­beit­et wurde. 

Zielgruppe gab Themen vor 

Nutzer:innen von Viagg-io kön­nen diese The­men­räume in der Vir­tu­al Real­i­ty besuchen, diese ent­deck­en und Gespräche auf Ital­ienisch darin führen. Zwei The­men­räume sind in Graubün­den verortet (Mesoc­co, Val­poschi­a­vo), ein The­men­raum wurde für das Tessin entwick­elt (Bellinzona). Der Ein­stiegspunkt in die drei Szenen ist über eine Sit­u­a­tion in der Bahn. In jedem Erleb­nis­raum erhält der/die Nutzer:in ver­tiefte Ein­blicke in die All­t­agskul­tur der jew­eili­gen Region und wird zum Sprechen und Han­deln ein­ge­laden. Dies ver­ankert das Erlebte nach­haltig und hil­ft, sicher­er im Sprachge­brauch und Hörver­ste­hen zu wer­den. Um die Erleb­nisse für Jugendliche attrak­tiv zu machen, gaben uns 170 Schüler:innen in Graubün­den und dem Tessin Auskun­ft darüber, welche kul­turellen Aktiv­itäten sie mit Austauschschüler:innen vor Ort unternehmen wür­den. 

Um Viagg-io in Schulen, Kul­turvere­inen und Bib­lio­theken ein­set­zen zu kön­nen, soll die Erleb­nis­reise in Grup­pen erleb­bar sein. Hier­für haben wir ein Ein­satzszenario entwick­elt, das unter anderem den Ver­sand von auslei­h­baren VR-Brillen bein­hal­tet. 

Im Jahr 2024 ist geplant, die Inhalte fer­tigzustellen und das Gesamt­paket so vorzu­bere­it­en, dass Viagg-io ab 2025 einge­set­zt wer­den kann. 

Die Entwick­lung der Erleb­nis­reise Viagg-io ist möglich dank der finanziellen Unter­stützung durch das Bun­de­samt für Kul­tur (BAK), den Lot­terie­fond Tessin, das Mit­telschul- und Berufs­bil­dungsamt des Kan­tons Bern, die Gemein­den Bre­gaglia und Mesoc­co sowie das Amt für Kul­tur des Kan­tons Graubün­den. 

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